Paketlogistik neu gedacht│MZZ-Briefdienst und biber post ausgezeichnet
Der Europäische Transportpreis für Nachhaltigkeit in der Kategorie Mobilitätskonzepte und -initiativen geht in diesem Jahr an ein Kooperationsprojekt, an dem auch der MZZ-Briefdienst und die biber post beteiligt sind.
Das Forschungsprojekt mit dem Namen SMART MULTI-USE LOGISTIK (SML) überzeugte mit dem Konzept von CO2-optimaler Zustellung, unternehmensübergreifender Kooperation in der Logistik sowie dem Einsatz von elektrischen Zustellfahrzeugen vor allem auf der letzten Meile.
„SML vereint Unternehmen der Kurier, Express- und Paketbranche mit Akteuren der Medienlogistik. In beiden Branchen kommt es zu Engpässen unterschiedlicher Art und hier setzt das Forschungsprojekt an“, sagt Lars Preuß, Koordinator für Post und Logistik.
Wie viele andere Logistikzweige erlebt auch die Paketlogistik seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Sendungsmengen. Mit aktuell über 3,65 Milliarden Sendungen allein in Deutschland stellt das rasante Wachstum vor allem die Kurier-, Express- und Paketbranche aufgrund des Mangels an Zustellpersonal vor große Herausforderungen. Die Medienlogistik hingegen verfügt selbst über eine große Anzahl an Fahrzeugen und Zustellern, sieht sich jedoch mit sinkenden Auflagen und Kostensteigerungen in der Zustellung konfrontiert. Ein kooperativer Logistikgedanke soll nun Abhilfe schaffen.
„Dieser Multi-Use-Ansatz verfolgt das Ziel, durch intensive Zusammenarbeit eine CO2-minimale Zustellung unter anderem durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen zu etablieren und dabei die Wirtschaftlichkeit abzusichern“, erklärt Lars Preuß.
Unter Nutzung einer kooperativen IKT-Systemplattform wird in Feldversuchen der Einsatz von mindestens 150 Elektrofahrzeugen für die Zustellung von Paketen, Medikamenten, Zeitungen, Werbematerialien und Post in sieben gemischten Flotten geplant, gesteuert und ganzheitlich optimiert werden.
Das SML-Projekt vereint seit Mai 2020 Unternehmungen der Logistikbranche sowie Forschungsinstitute der Universität Jena und der Fachhochschule Erfurt. Insgesamt zehn Akteure arbeiten bis 2022 an dem Projekt.
„In Sachsen-Anhalt sind die beiden Post- und Paketdienste gegenüber anderen Medienlogistikern in Deutschland sehr fortschrittlich aufgestellt. Mit Torsten Kniep für die biber post sowie Christian Voigt für den MZZ-Briefdienst haben wir zwei Verantwortliche in dem Projekt, die aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen als maßgebliche Treiber des Gesamtprojektes fungieren“ so Lars Preuß weiter.